Ressourcen für Öffentlichkeitsarbeit

Ressourcen für Öffentlichkeitsarbeit

Als soziale Bewegungen wollen wir unsere Botschaften in der Presse und auf Social Media platzieren, durch Interviews Menschen mit unseren Einstellungen überzeugen und für unsere Demonstrationen, Aktionen und Treffen durch die Presse mobilisieren. Auf dieser Seite findet ihr Ressourcen, Leitfäden, Tricks und Tipps für eure Arbeit in sozialen Bewegungen.

Basics

Um mit unseren Gedanken, Visionen, Forderungen und Analysen ein breites Publikum erreichen zu können, brauchen wir gut verständliche, kurze und interessante Sätze.

Diese Sätze sind geläufig als Kernbotschaften. Gute Kernbotschaften brauchen Zeit, Mühe und viele Diskussionen: Ist ja klar, ihr müsst verpacken, was eure Gruppe tut.

Klickt euch auf dieser Seite durch, um die Basics der Pressearbeit zu lernen und zu bestimmten Themen Leitfäden zu finden. Leitet die Ressourcen gerne weiter.

Einführung: Kernbotschaften

Um zu eurer Kernbotschaft zu kommen, können diese Fragen hilfreich sein:

  • Was ist der Kern unserer Kritik an einem bestimmten Problem?
  • Wer ist der konkrete Verursacher des Problems?
  • Wer sind wir, die jetzt diese Aktion/ Demonstration nutzen, um auf das Problem aufmerksam zu machen?
  • Was ist unsere Antwort auf das Problem und wir können wir es einfach verständlich vermitteln?
  • Was macht unsere Aktion interessant, wie können wir Aufmerksamkeit durch oder auf unsere Botschaften bekommen?

Wenn ihr diese Fragen beantworten konntet und ansprechende Sätze gebastelt habt, lohnt es sich einen Schritt weiter zu gehen. Denn nur weil eure Kernbotschaften faktenbasiert und richtig sind, bedeutet dies noch nicht, dass sie gehört werden. 

Denn in Folge dessen ist es wichtig, die eigenen Botschaften zu rahmen (Framing) und sie in eine größere Geschichte (Narrativ) zu verpacken.

Was ist Framing?

Framing als Kommunikationsinstrument

Den Begriff “Framing” bezeichnet die Entscheidungen, die wir treffen, um das, was wir sagen wollen, zu verpacken: was wir betonen, welche Metaphern wir verwenden, welche Werte wir vermitteln wollen. Es prägt die Geschichte, die wir erzählen, und, was wichtig ist. Aber auch was wir in dieser Geschichte weglassen.

Framing ist wichtig. Unzählige Studien, die sich mit der Vermittlung von Informationen befassen, zeigen, dass die Art und Weise, wie wir unsere Kommunikation “rahmen”, einen großen Einfluss darauf haben kann, wie Menschen denken – und handeln.

Unsere Gegner*innen sind sehr gut darin Sachverhalte zu framen. Beispiel: Statt die Letzte Generation beim Namen zu nennen, begann Springer von Anfang an, die Aktivist*innen als “Klimakleber” abzustempeln. Statt den Titel des Wärmewende-Gesetz “GEG” zu benutzen, wurde in der Bild nur vom “Heizhammer” gesprochen.

Was ist ein Narrativ?

Das Wort Narrativ ist verbreitet im Bereich der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, aber auch der Politik und Geschichte.

Wer von Narrativ spricht, meint meist eine große Erzählung. Man könnte auch sagen, eine Interpretation der Welt aus einer bestimmten Perspektive. Das Ziel eines Narrativs ist es, einen Sinn- und Wertezusammenhang darzustellen. Etwa die Chance des Tellerwäschers, zum Millionär zu werden (USA).

Als Linke wollen wir Narrative in unseren Kampagnen, Widerständen und Demonstrationen entwickeln, um unsere Perspektive auf aktuelle gesellschaftliche Konflikte zu zeigen. In unserer Erzählungen wollen wir unsere Kritik am Status Quo als auch Veränderungsperspektiven verknüpfen – es geht darum, unsere Geschichte zu erzählen.

Leitfaden: Krisenkommunikation

Wenn wir über Demonstrationen sprechen, müssen wir genau überlegen wie wir über unsere Mitstreiter*innen, Konflikte und Spaltungsversuche reden. Dafür findet ihr hier einen Leitfaden.

Leitfaden: Wie kommuniziere ich im Zeitalter des Klimarollbacks?

Während sich Regierungen vor Klimaschutzmaßnahmen drücken, sie zurückschrauben oder anstatt dessen vermeintliche Lösungen (wie LNG Terminals und E-Autos) priorisieren, sind die Auswirkungen der Klimakrise für viele Menschen bereits jetzt lebensbedrohlich. Statt den Narrativen der Rechten in die Hände zu fallen, hilft dir dieser Leitfaden in Zeiten des Klima-Rollbacks klare Botschaften zu formulieren, die Verantwortlichen zu benennen und positive, progressive Visionen zu erzählen.

Kommunikationsleitfaden Wir-Fahren-Zusammen

Im Zuge der Kooperation zwischen dem Movement Hub und der Kampagne “Wir-Fahren-Zusammen” entstand der folgende Kommunikationsleitfaden. Die Kampagne setzt sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten des öffentlichen Nahverkehrs sowie für den Ausbau des Nahverkehrs für mehr Klimaschutz ein. Ihr arbeitet auch zum Thema ÖPNV? Vielleicht hilft euch dieser Leitfaden.

Weitere Ressourcen für eure Pressearbeit:

  • bei Wortwechsel findet ihr u.a. Tipps für Interviews und Pressemitteilungen
  • Wir empfehlen euch außerdem das “Handbuch Pressearbeit” an dem u.a. Menschen von Ende Gelände mitgearbeitet haben
  • Ihr braucht Pressetrainings? Vielleicht kann euch die Aktivistinnen-Agentur weiterhelfen
  • Auf der Seite “Race-Class-Narrativ” könnt ihr lernen, ein Konzept zu nutzen, dass rassistische Hetze neutralisiert, gemeinsame Werte nach vorne stellt und eine wirksames Tool gegen Rechts darstellt
  • Ihr habt tolle Botschaften ausgearbeitet? Vielleicht wollt ihr diese testen, dann schaut euch mal unseren Leitfaden zum Testen von Botschaften an!
  • Ihr habt Fragen, braucht Beratung oder wollt einen Austausch zu Presseartbeit? Schreibt uns an!